Winter-Tipps vom Augenarzt
Im Winter den Durchblick behalten! Drei nützliche Tipps von Dr. Christmann bringen Sie und Ihre Augen sicher durch den Winter.
Bei Lippenherpes sind auch die Augen gefährdet!
Winterzeit ist auch Haupterkältungszeit. Viele Patienten leiden bei aufkommenden Erkältungen an Lippenherpes. Dieser kann auch auf das Auge übertragen werden. Deshalb sind besondere Hygienemaßnahmen ratsam, insbesondere für Kontaktlinsenträger.
Kontaktlinsenträger, die an Lippenherpes leiden, sollten vor dem Berühren der Linsen immer gründlich die Hände waschen und sie mit einem frischen, unbenutzten Handtuch, am besten einem Papierhandtuch abtrocknen.
Ganz allgemein sollten sich Patienten, solange ein Herpes an den Lippen besteht, nicht mit den Fingern ins Auge fassen, beim Waschen des Gesichts aufpassen und getrennte Handtücher für Augen- und Lippenbereich benutzen.
Beim Skifahren Sonnenbrille oder Skibrille tragen!
Nicht nur an Sonnentagen ist der Wintersportler in den Bergen besonders starker UV-Strahlung ausgesetzt. Auch, wenn der Tag diesig bis wolkig ist, besteht eine Gefahr durch die erhöhte UV-Belastung. Deshalb ist für die Hornhaut der Augen ein Sonnenschutz unbedingt notwendig.
Auch die Hornhaut kann - wie die übrige Haut - einen ?Sonnenbrand? erleiden, bis hin zur Schneeblindheit. Das macht sich in tränenden und lichtempfindlichen Augen und starken Schmerzen bemerkbar. Die Umgebung wird wie durch einen Schleier gesehen. Oft treten die Beschwerden erst Stunden nach dem Aufenthalt in der Sonne auf. Betroffene sollten dann auf jeden Fall einen Augenarzt aufsuchen.
Einfacher und zugleich bester Schutz für die Augen ist eine Sonnenbrille. In vielen Wintersportorten wird der aktuelle UV-Index (UV-I) veröffentlicht. Ab UV-I 3 wird eine Sonnenbrille empfohlen, ab 6 ist sie unbedingt notwendig.
Bindehautentzündungen niemals selbst behandeln
Bei Verdacht auf Bindehautentzündungen sollte man den Augenarzt aufzusuchen, denn es könnte sich ebenso um ein Warnzeichen für eine andere schwerwiegende Augenkrankheit handeln.
Wenn es sich wirklich "nur" um eine Konjunktivitis handelt, muß erst einmal festgestellt werden, wodurch sie ausgelöst wurde. Denn Bindehautentzündungen können sehr viele verschiedene Ursachen haben, und dementsprechend unterschiedlich sind die Behandlungsmaßnahmen. Heilkräuter, von denen irrtümlich angenommen wird, mit ihnen ließe sich nichts falsch machen, rufen bei vielen Menschen Allergien hervor.
Die subjektiven Beschwerden einer Bindehautentzündung äußern sich in Augenbrennen, Jucken, Kratzen, Fremdkörpergefühl - etwa wie Sandkörner, die bei jedem Lidschlag reiben. Oft sind morgens die Lider verklebt. Durch Schleimfäden und Sekret auf der Hornhaut kommt es gelegentlich auch zu geringfügigen Sehstörungen, die aber mit der Reinigung des Auges verschwinden. Das auffälligste Merkmal, die stärkere Rötung des Auges, sollte nie dazu verleiten, ausschließlich an eine Bindehautentzündung zu denken, denn das "Rote Auge" ist Warnzeichen vieler Augenerkrankungen.
Die Reizkonjunktivitis tritt am häufigsten auf. Auslöser sind Umwelteinflüsse wie Rauch, Staub, Zugluft u.s.w. Vor allem Autofahrer leiden oft unter Bindehautreizungen, die sich jedoch vermeiden lassen, wenn sie darauf achten, dass das Gebläse nicht auf den Kopf gerichtet ist. Eine weitere Ursache können Störungen des Tränenfilms sein, der die Augapfeloberfläche und damit auch die Bindehaut vor Umweltreizen schützt. Gerät die Tränenfilm-Zusammensetzung aus dem Gleichgewicht - z.B. bei Anwendung von Augentropfen oder -salben ohne augenärztliche Verordnung - geht seine Schutzfunktion verloren.