Warum noch nicht Smile?
Wir wenden die "smile" oder "relex"-Technik zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht an, beobachten sie jedoch sehr genau.
Die Theorie hinter den neuen Verfahren ist bestechend: man fräst wie mit einem CAD-Schneider eine Linse aus dem Hornhautinneren und zieht diese durch einen feinen Kanal nach außen. Die Hornhaut wird dadurch in der Mitte dünner und erhält so die Form einer Streulinse (was wir zur Korrektur der Kurzsichtigkeit benötigen).
Die Vorteile leuchten sofort ein: Der Eingriff erfolgt mit nur einem Laser (bei der Femto-Lasik benötigen wir zwei), die Augen sind unmittelbar nach der Operation weniger trocken.
Das Problem beim Smile-Verfahren liegt in der Natur des Schnittes. Manche Hornhäute sind nicht homogen aufgebaut. Dadurch kann sich die Schnittebene ändern, was bei einer Linsenbildung sofort negative optische Auswirkungen zeigt. Ein weiteres Problem ist, dass Teile der neugebildeten Linse beim Entfernen reißen und zurückbleiben können, was das Ergebnis ebenfalls ungünstig beeinflusst. Zusätzlich ist das Indikationsspektrum eingeschränkt: Weitsichtigkeiten können nicht korrigiert werden, die Kompensation von Augenbewegungen und die genaue Ausrichtung nach der Astigmatismus-Achse während der OP ist nicht möglich.
Das wichtigste Argument: Schlechte Ergebnisse können nicht oder nur mit enormen Aufwand und unsicherem Ausgang nachkorrigiert werden.
Unser Fazit: Die smile Methode wird derzeit von den Befürwortern als Nachfolger der Femtolasik bezeichnet. Unserer Meinung nach handelt es sich nicht um eine Weiterentwicklung, sondern um eine Parallelmethode. Die klassische Femtolasik bietet in unseren Augen durch ihre Revidier- und Korrigierbarkeit nach wie vor die größere Sicherheit und damit die größeren Vorteile für Patient und Operateur.